Gibt es irgendjemanden, der Pizza nicht liebt? Unwahrscheinlich, denn jedes Jahr werden rund um den Erdball mehr als fünf Milliarden Stück gegessen. Was viele jedoch nicht wissen: Die Pizza zählt schon seit tausenden von Jahren zu den Lieblingsspeisen der Menschen, auch wenn die Version, wie wir sie heute kennen, erst Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. Beeindrucken Sie Ihre Freunde beim nächsten Pizza-Abend mit den folgenden spannenden Fakten rund um die Geschichte des italienischen Essensklassikers.
Adaptiert von Astrid Hofer
Eine frühe Variante der Pizza wurde tatsächlich schon im 6. Jahrhundert v. Chr. aufgetischt. Persische Soldaten backten mit Käse und Datteln belegte Fladenbrote auf ihren Kampfschilden. Im alten Griechenland setzte man auf ein Pendant namens Plakous, das mit Kräutern, Zwiebeln, Käse und Knoblauch zubereitet wurde. Im Mittelmeerraum gibt es ebenfalls zahlreiche Hinweise, dass es schon in der Antike Vorläufer der heutigen Pizza gab, darunter Focaccia, die griechische Pita, Lepinja auf dem Balkan und Manakish in der Levante-Region.
Auch in den Büchern drei und vier der Aeneis, dem epischen Gedicht von Virgil (um 19 v. Chr.) taucht eine Speise auf, die der heutigen Pizza ähnelt. Celaeno, die Harpyienkönigin aus der griechischen Mythologie, sagte voraus, dass die Trojaner keinen Frieden finden würden, bis sie ihre Tische leer gegessen hatten. Im vierten Teil lassen sich Aeneas und seine Männer runde Kuchen mit Gemüsebelag schmecken. Sie essen das Brot (eine frühe Form der Pizza?) und stellen fest, dass Celaeno dies vorausgesagt hatte.
Die Ursprünge der Pizza sind schwierig nachzuvollziehen. Eine beliebte Legende besagt jedoch, dass Pizza und Pasta ursprünglich aus China kommen. Entdecker Marco Polo hätte dort ein Gericht namens Cong You Bing (Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln) probiert, das einem gefüllten Brotgericht mit Käse und anderen Zutaten ähnelte. Zurück in Italien hätte er, so heißt es, einen Koch gesucht, der das Gericht zubereiten konnte, beschloss aber nach mehreren gescheiterten Versuchen, die Zutaten einfach auf das Brot zu legen, anstatt es damit zu füllen. Und siehe da, die Pizza war geboren. Eine schöne Geschichte, doch Historiker zweifeln an ihrem Wahrheitsgehalt.
Tatsache ist jedenfalls, dass, soweit bekannt, das Wort „Pizza“ erstmals 997 n. Chr. auftauchte. Der Historiker Giuseppe Nocca, der sich auf Essenskultur spezialisiert hat, lieferte 2015 den Beweis: ein Dokument aus Gaeta, Süditalien, verfasst in lateinischer Sprache. Das Schriftstück forderte die Zahlung von „zwölf Pizzen, einer Schweineschulter und einer Schweineniere am Weihnachtstag“ sowie „zwölf Pizzen und ein paar Hühnern am Ostertag“. Wie genau die damalige Pizza aussah, ist hingegen nicht bekannt.
Wie viele unserer heutigen Lieblingsspeisen war auch die Pizza ursprünglich ein Gericht für arme Leute. Anfang des 19. Jahrhunderts war Neapel voll von sogenannten Lazzaroni – den arbeitenden Armen. Diese brauchten billige Lebensmittel, die so schnell wie möglich verzehrt werden konnten. Straßenverkäufer (wie jene im Bild) und provisorische Restaurants verkauften Fladenbrote mit unterschiedlichem Belag, frühe Formen der Pizza.
Carol Helstosky, Privatdozentin für Geschichte an der University of Denver und Autorin von „Pizza: A Global History“ (dt.: „Pizza: Eine globale Geschichte“) legte dar, dass die Schreiber im frühen 19. Jahrhundert den Lebensstil der Lazzaroni, einschließlich der Pizza, als „ekelhaft“ bezeichneten. Es wird angenommen, dass die Fladenbrote, über die die reiche Schicht die Nase rümpfte, mit den klassischen Pizzazutaten belegt waren, die wir heute kennen und lieben.
Für viele ist die Tomatensauce das wichtigste an einer Pizza. Doch obwohl Tomaten in den 1530er-Jahren nach Italien kamen, galten sie anfangs als giftig und wurden nur zu Dekorationszwecken angebaut. Erst im 18. und 19. Jahrhundert zogen sie in die italienische Küche ein.
Als die Pizza im 19. Jahrhundert immer beliebter wurde, entstanden erste einschlägige Lokale. Die Antica Pizzeria Port’Alba gilt landläufig als erste echte Pizzeria. Sie öffnete 1830 im Zentrum von Neapel. Das kleine, unscheinbare Lokal, eingebettet zwischen zwei Buchläden, besteht bis heute.
1889, 28 Jahre nach der Vereinigung Italiens, besuchte Königin Margherita Neapel. Und dort tat sie, was jede Neapolitanerin tun würde: Sie bestellte eine Pizza in der Pizzeria Brandi. Küchenchef Raffaele Esposito und seine Frau kreierten ein Meisterwerk in den Farben der italienischen Flagge: Tomate (rot), Mozzarella (weiß) und Basilikum (grün). Die Legende besagt, dass die Pizza nach dem royalen Gast benannt wurde – die Pizza Margherita war geboren.
Auch wenn viele bis heute die Geschichte um Königin Margherita erzählen, lässt sich die Kombination Tomaten, Käse und Basilikum tatsächlich bis 1866 zurückverfolgen. Francesco DeBoucard beschreibt in seinem Buch „Usi e costumi di Napoli“ (dt.: „Neapels Gepflogenheiten und Traditionen“) einen der beliebtesten Pizzabeläge der Zeit: Tomaten und Basilikum, oft kombiniert mit Mozzarella-Scheiben.
Wussten Sie, dass Sie Ärger mit den Gesetzeshütern bekommen könnten, wenn Sie das Rezept einiger Pizzen ändern? Die garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) kennzeichnet Produkte in der EU, die nach einem traditionellen Verfahren oder mit traditionellen Zutaten hergestellt werden und schützt das Originalrezept. Seit 2009 gibt es drei neapolitanische Pizzen mit g.t.S.-Siegel: die klassische Pizza Margherita, die Margherita Extra (mit Büffelmozzarella, Basilikum und Tomaten) und die Marinara (mit Tomatensauce, Knoblauch und Oregano).
Laut dem Verband Associazione Verace Pizza Napoletana, der 1984 zum Schutz der Pizza gegründet wurde, gibt es einige sehr strenge Regeln für die Zubereitung einer echten neapolitanischen Pizza. So müssen die Marinara und die Margherita im Holzofen und mit Mehl Typ 00 oder 0 zubereitet werden. Ein Durchmesser von mehr als 35 Zentimeter ist nicht erlaubt. Und ist die Mitte mehr als 0,25 Zentimeter hoch, handelt es sich ebenfalls um einen Regelverstoß.
Obwohl die Neapolitaner schon im 18. Jahrhundert auf ihre Pizza schworen, brauchte der Rest der Welt etwas länger, um ihren Wert zu erkennen. Als italienische Einwanderer im 19. und frühen 20. Jahrhundert in die USA kamen, brachten sie ihre Pizza-Kultur mit. Doch wie schon in Italien galt das Fladenbrot auch in Amerika zunächst als Arme-Leute-Essen, das man maximal in improvisierten Restaurants und auf der Straße zu sich nahm.
Eine der ersten dokumentierten Pizzerien in den Vereinigten Staaten war G Lombardi’s an der Spring Street im New Yorker Stadtteil Manhattan, die 1905 ihre Geschäftslizenz erhielt. Das Lokal besteht noch heute, auch wenn es seinen Standort gewechselt hat. In seinem Buch „How Italien Food Conquered the World“ (dt.: „Wie das italienische Essen die Welt eroberte“) schreibt Restaurantkritiker John Mariani, dass Lombardi noch immer den Pizzaofen von 1905 verwendet. Dieses Bild zeigt das Restaurant an seinem ursprünglichen Standort (52 Spring Street) im Jahr 1925.
Keine Frage, wenn es um die beste Pizza der Stadt geht, ist die Konkurrenz groß. Doch es gibt eine Handvoll Orte, wo es John Mariani zufolge bis heute die Pizza aus den guten alten Zeiten gibt: bei Totonno‘s in Coney Island, das 1924 eröffnete, Mario’s in der New Yorker Bronx (besteht seit 1919) und Pepe’s in New Haven, Connecticut (tischt seit 1925 Pizza auf). Auf diesem Foto sind die Besitzer von Mario’s Restaurant in New York, der verstorbene Joseph Migliucci und seine Tochter Regina Migliucci-Delfino, zu sehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verteilten sich die Amerikaner mit italienischen Wurzeln im ganzen Land – und mit ihnen ihre Pizza-Rezepte. Auch Soldaten, die aus Europa zurückkehrten, hatten dort das italienische Nationalgericht probiert und sehnten sich zu Hause danach. Krishnendu Ray schreibt in seinem Buch „The Ethnic Restaurator“ (dt.: „Der ethnische Restaurator“), dass die Pizza erst gesellschaftlich akzeptiert wurde, als italienischstämmige Amerikaner die soziale Leiter nach oben geklettert waren. Was als „ausländischer“ Leckerbissen begann, wurde zunehmend als amerikanisch angesehen. In der Folge tauchten auch nicht-traditionelle Pizza-Varianten auf.
New York hat kulinarisch viel zu bieten, aber nichts ist in der Stadt so typisch wie das Pizzastück für einen Dollar. Und was bekommt man dafür? Ein großes, etwas schlaffes XXL-Stück (wir empfehlen dringend, es beim Essen zu falten). Die New Yorker Variante ist etwas dicker als das neapolitanische Original. Laut Pizzaforscherin Liz Barrett wird sie aus Brotmehl mit hohem Glutengehalt gebacken und von Hand geschleudert. Auf die Tomatensauce kommen Kräuter und harter Mozzarella.
Detroit ist landläufig für seine Coney-Dog-Hotdogs bekannt, aber Motown hat einen neuen Zweitnamen: Dough Town (dt.: „Teigstadt“). Die Pizzen in Detroit sind rechteckig und ähneln der sizilianischen Variante: Tomatensauce auf einem Focaccia-ähnlichen Brot. Die Pizza ist dick und groß, aber trotzdem leicht. Detroit macht seinem Ruf als Autostadt auch kulinarisch alle Ehre: Die Pizzen werden in Autopfannen aus blauem Stahl zubereitet. Der Legende nach bekam Gus Guerra diese Pfannen von seinem Freund, der in einer Fabrik arbeitete, und seine sizilianische Schwiegermutter steuerte das Rezept bei. Die Detroit-Pizza war geboren!
Eine der bekanntesten amerikanischen Varianten ist die Chicago Deep Dish Pizza. Sie ist mehr ein herzhafter Kuchen als Pizza, sehr käsig und sehr sättigend. Die buttrige, fast teigartige Kruste, die mindestens 2,5 Zentimeter dick ist, wird mit Mozzarella und verschiedenen Zutaten (etwa roher Wurst), Sauce und einer Prise Parmesan hergestellt. Die Chicago-style Pizza verbringt rund 30 Minuten im Ofen. Das Uno’s, angeblich der Geburtsort der Deep Dish Pizza, das Lou Malnati’s und das Giordano’s gelten als die drei besten Adressen der Stadt.
Pizza im kalifornischen Stil ist etwas schwieriger zu beschreiben. Einfach ausgedrückt kommt alles auf den Teig, was saisonal und regional ist. Die Pizza entstand in den 1970ern und 1980ern und geht auf Köche wie Alice Waters von Chez Panisse und Ed LaDou zurück. Letzterer wurde von dem österreichischen Promikoch Wolfang Puck engagiert, um sein Luxusrestaurant Spago in Los Angeles zu leiten und Räucherlachs- und Kaviapizza zu kreieren. Der Pizzateig wurde auch schon mit Ziegenkäse, Thai-Huhn, Kimchi, Brennnessel und Entenprosciutto belegt.
Die Amerikaner haben im Laufe der Jahrzehnte eine Vielzahl von regionalen Varianten erfunden. Pizzen nach sizilianischer Art werden in New Jersey in quadratischen Scheiben serviert. In Connecticut dreht sich alles um Muscheln und verkohlte Kruste. In Omaha wiederum trägt die Pizza eine Kekskruste und in Colorado sind dicke Böden mit noch dickerer Kruste Standard. Pizzen aus St. Louis hingegen sind unglaublich dünn und werden ohne Hefe hergestellt. Der Belag auf der süßen Sauce reicht bis zum Rand, die Pizza wird in quadratischen Scheiben (als „Party Cuts“ bekannt) und mit Provel-Schmelzkäse serviert.
Die Pizza aus Neapel mag das Original sein, doch andere Regionen Italiens haben ihre ganz eigenen Variationen entwickelt. Sogar Neapel selbst ist für mehr als nur einen Pizzaklassiker verantwortlich. Neben der Margherita gibt es hier auch Pizza Fritta – frittierten Pizzateig in unterschiedlichsten Formen und Größen. In Apulien isst man Panzerotti, halbmondförmigen Pizzateig, der mit verschiedenen Zutaten gefüllt und frittiert wird. In Sizilien wiederum ist die Sfincione-Pizza beliebt. Ihre Markenzeichen sind die dicke, schwammige Kruste sowie der Belag mit Caciocavallo (ein trockener, bröseliger Käse), Semmelbröseln, Zwiebeln und Tomatensauce.
Italiens Hauptstadt Rom hat die Pizza alla Pala (Paddelpizza) erfunden, ursprünglich um Teigreste zu verwerten. Die Pizza wird aus wässrigem Teig hergestellt und bei niedriger Temperatur im Elektroofen gebacken. Das Ergebnis sind ein knackiges Äußeres und ein weiches Inneres. Serviert wird auch die Pizza Tonda Romana mit sehr dünnem knusprigem Boden. In Turin finden sich kleine, runde Pizzen mit dicker, weicher Kruste, die in der Pfanne gebacken werden.
Andere Länder, andere (Pizza-)Sitten! In Teilen Deutschlands und Frankreichs gibt es den Flammkuchen, der traditionell mit Schmand oder Crème Fraîche, Käse, Zwiebeln und Speck belegt wird. Grundlage ist ein sehr dünn ausgerollter Teig.
In Polen gibt es Zapiekanka (im Bild), eine Baguette-ähnliche Pizza mit Käse, verschiedenen Belägen und polnischem Ketchup. In der Türkei und Armenien ist die lokale Variante Lahmacun bzw. Lahmajoun beliebt, ein dünnes, knuspriges Fladenbrot mit gewürztem Hackfleisch und anderen Belägen.
In mehreren Ländern des Nahen Ostens wird Sfiha (in unterschiedlichen Schreibweisen, im Bild) aufgetischt, eine Art Pizza mit Hackfleisch und Labneh (gesiebtem Joghurt-Käse).
Jedes Jahr werden weltweit rund fünf Milliarden Pizzen verkauft, davon drei Milliarden in den USA und 1,6 Milliarden in Italien. Aber in welchem Land isst man eigentlich die meisten? Das Ergebnis mag überraschen, doch wenn man die Menge auf die Einwohnerzahl umrechnet, ist tatsächlich Norwegen der weltweite Spitzenreiter. Norwegen hat rund 5,5 Millionen Einwohner und im Schnitt isst jeder davon pro Jahr 27,5 Pizzen. In Deutschland essen 94 Prozent mindestens einmal im Monat Pizza, 20 Prozent mehr als dreimal.
Keine Frage, nichts übertrifft eine frische Pizza. Trotzdem ruft unser hektischer Lebensstil manchmal nach einer praktischen Alternative: der Tiefkühlpizza. Und das Geschäft blüht: 2020 wurden weltweit Fertigpizzen für geschätzte 16,2 Milliarden Dollar (14,9 Mrd. Euro) verkauft. Doch wie hat der Siegeszug begonnen? In den 1950ern fingen Restaurants an, gekühlte Pizzen für Gäste anzubieten, die sie zu Hause zubereiten konnten. Um 1950 reichte Joseph Bucci in Philadelphia das erste offizielle Patent für Tiefkühlpizza mit dem Titel „Method For Making Frozen Pizza“ (dt.: „Methode zur Herstellung von Tiefkühlpizza“) ein. Es wurde jedoch erst 1954 erteilt. Zu diesem Zeitpunkt verkauften andere Unternehmen bereits die TK-Pizza.
Jeder hat seine Lieblingspizzeria, doch die bekanntesten sind naturgemäß die internationalen Ketten: Pizza Hut, Domino’s Pizza und Papa John’s. Pizza Hut wurde 1958 gegründet, als die Brüder Dan und Frank Carney sich von ihrer Mutter 600 Dollar (550 Euro) liehen, um ihr erstes Restaurant in Wichita, Kansas, zu eröffnen. Das Lokal ähnelte einer Hütte und auf dem Schild war wenig Platz für Buchstaben. So entstand der Name Pizza Hut. Heute hat die Kette mehr als 18.000 Standorte in mehr als 100 Ländern.
Die Geschichte von Domino’s Pizza ist ähnlich. Hinter der Kette stehen die Brüder James und Tom Monoghan, die sich 900 Dollar (825 Euro) borgten, um den Pizzaladen von DomiNick in Ypsilanti, Michigan, zu kaufen. James tauschte seine Hälfte der Firma später gegen einen VW-Käfer ein und Tom benannte sie in Domino’s Pizza um. Heute gibt es mehr als 18.300 Standorte in mehr als 90 Ländern auf der ganzen Welt. Domino’s Pizza verkauft im Schnitt täglich drei Millionen Pizzen. Der Legende nach gibt es mehr als 34 Millionen Möglichkeiten, eine einzige Domino’s Pizza zu kreieren.
Papa John’s startete etwas später als die Konkurrenz. Der Gymnasiast John Schnatter arbeitete in einer Pizzeria in Jeffersonville, Indiana, hatte aber das Gefühl, dass dort etwas fehlte. Kurzerhand verwandelte er 1984 einen Schrank in der Kneipe seines Vaters für 1.600 Dollar (1.470 Euro) in eine kleine Pizzaküche. Die Pizzen wurden schnell zum Hit und noch im selben Jahr eröffnete er sein erstes Papa John’s Restaurant. Mittlerweile gibt es mehr als 5.000 Filialen in mehr als 45 Ländern. Seit 2021 ist die Kette auch in Deutschland vertreten.
Die Wichtigkeit der Pizza in unserem Leben ist unbestritten. Und so verwundert es wenig, dass sie immer wieder auch in TV-Sendungen, Filmen und Musik auftaucht. Einige Kultmomente haben sich besonders in unser Gedächtnis gebrannt: Kevin McCallister zum Beispiel, der sowohl in „Kevin allein zu Haus“ als auch in der Fortsetzung Pizza verschlingt. Oder Walter White, der in der Hitserie „Breaking Bad“ (im Bild) wütend eine XXL-Pizza auf das Dach seines Hauses wirft. Die „Teenage Mutant Ninja Turtles“ sind ebenso besessen von Pizza wie wir (oder vielleicht sogar noch mehr?).
Julia Roberts entdeckt als Elizabeth Gilbert in „Eat, Pray, Love“ die neapolitanische Pizza. Darüber hinaus war sie in der 1980er-Liebeskomödie „Mystic Pizza“ zu sehen, die in einer Pizzeria in Connecticut spielt. Unvergessen ist auch John Travoltas Pizza-Moment in „Saturday Night Fever“. Vielleicht inspirierte er mit dieser Szene Joey Tribbiani, der in „Friends“ zwei extragroße Pizzen bestellt.
Auch wenn die Pizza ursprünglich als Essen für die Armen galt, gibt es inzwischen zahlreiche Luxus-Varianten. Die 24k-Pizza von Industry Kitchen in New York etwa ist mit Gänseleberpastete, Trüffel, Stilton-Käse, Ossetra-Kaviar und 24-Karat-Blattgold belegt. Kosten: 2.700 Dollar (2.500 Euro). Sollten Sie noch mehr Geld übrighaben, können Sie sich Renato Violas Louis-XIII-Pizza im italienischen Salerno für satte 12.000 Dollar (11.000 Euro) schmecken lassen. Der Teig rastet 72 Stunden und wird mit drei Kaviar- und acht Käsesorten, rosa Salz aus Australien, Garnelen, Mantis-Garnelen und Hummer belegt. Dazu werden Rémy Martin Cognac Louis XIII. und eine Flasche „Krug Clos du Mesnil“-Champagner von 1995 gereicht.
Wir können diese Galerie nicht abschließen, ohne kurz auf die jahrzehntealte Diskussion um die Pizza Hawaii einzugehen. Die Pizza wurde 1962 von Sam Panopoulos in Kanada erfunden, der sich in Neapel Anregungen für sein Restaurant geholt hatte. Der Küchenchef liebte es, süße und herzhafte Aromen zu kombinieren, also belegte er eine Pizza kurzerhand mit Ananas und Schinken. Die Gäste waren begeistert. Den Namen borgte er von einer Ananaskonserven-Marke namens Hawaiian. Bis heute scheiden sich weltweit die Geister, ob Ananas auf der Pizza akzeptabel ist oder nicht. Sogar der isländische Präsident Guðni Th. Jóhannesson schaltete sich in die Debatte ein, indem er erklärte, die Kombination gehöre verboten.
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