Diese Erfolgsrezepte sind absolut topsecret
Wohl gehütete Geheim-Zutaten

Egal, wie sehr man es als Normalverbraucher versucht, es gibt Speisen und Getränke, die einfach nicht nachzuahmen sind. Das liegt daran, dass Zutaten und Dosierung streng geheim gehalten werden. Und davon gibt es mehr Fälle als vielleicht gedacht: Angefangen bei Rezepturen, die von Mönchen überliefert wurden, bis hin zu weltbekannten Markenprodukten, deren Top-Secret-Formel in einem Safe aufbewahrt wird. Hier sind 22 Geheimrezepte aus aller Welt ...
Coca-Cola

Coca-Cola wurde 1886 vom Apotheker John S. Pemberton in Atlanta erfunden, dessen Rezeptur der Geschäftsmann Asa Griggs Candler irgendwann zwischen 1888 und 1891 für nur 2.500 US-Dollar kaufte. Candler wusste, dass das Getränk ein Erfolg werden würde und baute daraus ein Unternehmen auf. Heute ist Coca-Cola das beliebteste Soft-Getränk der Welt – die Geheimzutaten sind auf ein Stück Papier geschrieben, das in einem Tresor in Atlanta unter Verschluss gehalten wird.
Campari

Dieser beliebte italienische Aperitif ist Hauptbestandteil zahlreicher Cocktails, die weltweit getrunken werden, darunter der Negroni. Campari wurde 1860 von Gaspare Campari erfunden und die ursprüngliche Rezeptur ist bis heute völlig unverändert. Über die Zusammensetzung ist allerdings nur bekannt, dass Bitterkräuter, aromatische Pflanzen und Früchte enthalten sind, aber was genau oder wie viel ist ein Rätsel. Experten glauben, dass zwischen 20 bis 80 Zutaten dem Getränk seinen einzigartigen Geschmack und die rote Farbe verleihen.
Krispy Kreme Donuts

Krispy-Kreme-Gründer Vernon Rudolph soll das Rezept für seine Donuts einem französischen Koch aus New Orleans abgeschwatzt haben, bevor er 1937 in Winston-Salem in North Carolina sein erstes Geschäft eröffnete. Lebensmittelhistoriker glauben, dass sich die ursprünglichen Krapfen aus geschlagenem Eiweiß, Kartoffelpüree, Zucker, Backfett und Magermilch zusammensetzten. Das Unternehmen sagt, dass sich sein charakteristisches Original-Rezept seit 1945 nicht geändert hat, enthüllt wurde es aber nicht.
Sriracha-Chilisauce

Die beliebte Chilisauce Sriracha wurde angeblich erstmals von der Thailänderin Thanom Chakkapak in der Kleinstadt Si Racha hergestellt. Allerdings war es der vietnamesische Flüchtling David Tran, der die Sauce unter dem Markennamen in den USA produzieren ließ und verbreitete. Tran füllte die Sauce zunächst zu Hause in Flaschen ab, bis er schließlich die Firma Huy Fong gründete. Obwohl die Zutaten an sich kein Geheimnis sind, wird die Sauce mit speziell modifizierten Maschinen hergestellt, sodass es fast unmöglich ist, den Geschmack der Sriracha nachzuahmen.
Aachener Printen

Aachener Printen sind eine spezielle Sorte brauner Lebkuchen, deren Original aus Aachen stammt. Allerdings wird vermutet, dass sie ihren Ursprung tatsächlich im belgischen Dinant haben und im 15. Jahrhundert von Handwerkern über die Grenze nach Deutschland gebracht wurden. Als Hauptzutaten gelten Zimt, Kardamom, Anis, Nelken und Koriander, das genaue Rezept sowie die Mengenangaben sind jedoch streng geheim. Jede Bäckerei in der Stadt hat ihre eigene Methode. Der Begriff Aachener Printen ist heute geschützt. Die Leckerei darf nur in Aachen hergestellt werden.
Dr. Pepper

Gerüchten zufolge geht Dr. Pepper noch einen Schritt weiter als Coca-Cola und hält sein Geheimrezept in zwei Hälften geteilt im Tresor bei zwei verschiedenen Banken unter Verschluss. Das Getränk wurde ähnlich wie sein Konkurrent von einem Apotheker erfunden, 1885 von Charles Alderton im Morrisons Old Corner Drug Store in Texas. Alderton experimentierte gern mit Sirupen und der Soda-Maschine und entwickelte schließlich die perfekte Formel. 2009 wurde in einem texanischen Antiquitätenladen ein altes Geschäftsbuch mit einer Zutatenliste für „D Peppers Pepsin Bitters“ entdeckt, die Alraunenwurzel, Wahoo-Rinde und Bitterorangenschale enthielt. Doch eine Bestätigung, ob dies das entscheidende Geheimnis ist, gibt es nicht.
Lea & Perrins Worcestershire Sauce

In Großbritannien schwört man auf die Worcestershire Sauce, die gerne etwa über Käsetoast, in Bloody-Mary-Cocktails und zu Fleischmarinaden gegeben wird. Als Zutaten sind auf der Rückseite der Flasche lediglich Gewürze aufgelistet, was eine sehr vage Angabe ist und die genaue Mischung verschweigt. Die Sauce wurde von den Chemikern John Wheeley Lea und William Henry Perrins aus Worcester in den 1830er-Jahren erfunden. Ihr Auftraggeber, der Adlige Lord Sandys, wollte damals eine Mischung an Aromen, wie er sie in Indien probiert hatte.
Yemas de Santa Teresa

Yemas de Santa Teresa sind eine typische Süßigkeit aus der spanischen Stadt Ávila in Castilla y León. Die gelbe Farbe kommt durch das Eigelb zustande. Es heißt, dass das Gebäck von Nonnen erfunden wurde. Andere wiederum glauben, dass der Bäckermeister Don Isabelo Sánchez aus La Flor de Castilla 1860 zum ersten Mal den Teig anrührte und das Rezept weitergab. Die Bäckerei existiert bis heute und ihr Rezept auf Eibasis wird seit Generationen geheim gehalten.
Irn-Bru

Die Schotten lieben dieses leuchtend orangefarbene Getränk: Irn-Bru, das es bereits seit 1901 gibt, wird noch immer nach Originalrezept hergestellt und enthält 32 Inhaltsstoffe. Als Zutaten sind auf der Flasche allerdings nur drei aufgeführt – Koffein, Chinin und Ammoniumeisencitrat – alle anderen bleiben ein Rätsel. Die streng geheime Formel wurde über Generationen weitergegeben, sodass diese heute angeblich nur zwei Menschen auf der Welt bekannt ist. Beide gehören zur Gründerfamilie Barr.
Cadbury Dairy Milk

Der Süßwarenriese Cadbury hat vor allem in Großbritannien und Irland Heimvorteil, wo die Marke Dairy Milk die wohl beliebteste Schokolade des Landes ist. Auch hinter diesem Riegel steckt natürlich eine Geheimrezeptur, die 1905 von George Cadbury Jr. erfunden wurde, 76 Jahre nachdem sein Vater John Cadbury das Unternehmen gegründet hatte. Ziel war es, eine Schokolade zu entwickeln, die mehr Milch enthält als jede andere auf dem Markt. Man weiß nur, dass Milch, Zucker, Kakaobutter und Kakaomasse zu den Zutaten gehören, aber die Mengen oder die Herstellung der Schokolade bleiben geheim.
Chartreuse

1605 brachte der französische Herzog François-Annibal d'Estrées ein Manuskript für ein altes „Elixier des langen Lebens“ zu einem Kloster in Chartreuse. Erst 1737, als das Manuskript an das Kloster La Grande Chartreuse in der Nähe von Grenoble geschickt wurde, entschloss sich ein Apotheker, es zu entziffern und ein Rezept daraus zu erstellen. In dem Getränk, das noch heute nach dem Originalrezept der Mönche hergestellt wird, sind angeblich 130 verschiedene Kräuter enthalten. Die genaue Zusammensetzung ist allerdings nur zwei Brüdern bekannt.
Piononos de Santa Fe

Piononos sind das bekannteste Süßgebäck aus der spanischen Region Granada, genauer gesagt aus der Kleinstadt Santa Fe. Die mundgerechten Kuchen basieren auf einem uralten Geheimrezept. Angeblich entdeckten drei Schwestern, die die Bäckerei La Blanquita besaßen, dieses im 19. Jahrhundert wieder und beschlossen, die Leckerei nach dem Papst, Pio Nono, zu benennen – weil die Küchlein wie dessen Kleidung geformt waren.
Martini Rosso

Unternehmer Alessandro Martini und Kräuterexperte Luigi Rossi erarbeiteten 1863 das Geheimrezept für den berühmtesten Wermut der Welt, als sie die nationale Wein- und Spirituosenbrennerei nahe der italienischen Stadt Turin übernahmen. Heute, mehr als 150 Jahre später, ist ihre Mischung aus Kräutern und Pflanzen noch immer angesagt. Die einzigen Zutaten, die das Unternehmen allerdings auf seiner Website auflistet, sind Salbei, Bohnenkraut, Diptam und bittersüße exotische Hölzer. Das Getränk dürfte jedoch noch viel mehr enthalten.
Kendal Mint Cake

Die britischen Kendal Mint Cakes sind tatsächlich gar kein Kuchen, sondern ein süßer Pfefferminz-Energieriegel. 1869 wurde dieser in der nordenglischen Stadt Kendal per Zufall von Konditor Joseph Wiper erfunden. 1912 übernahm dessen Großneffe das Geschäft und vermarktete das Produkt als Energieriegel für Bergsteiger und Kletterer. Sowohl Ernest Shackleton als auch Edmund Hillary sollen auf ihren Expeditionen davon gesprochen haben. 1987 kaufte das Unternehmen Romney’s die Süßigkeit auf, die angeblich immer noch nach dem ursprünglichen Geheimrezept hergestellt wird.
Marmite

Diesen eigenwilligen britischen Brotaufstrich liebt oder hasst man. Einer der Hauptbestandteile von Marmite ist Hefeextrakt, aber die genauen Gewürze und Aromen bleiben ein wohl gehütetes Firmengeheimnis. Die salzige Frühstückspaste wurde im 19. Jahrhundert von dem deutschen Wissenschaftler Justus Liebig erfunden, der herausfand, dass das Nebenprodukt vom Bierbrauen essbar war. Die Marmite Food Company nahm diese Idee auf und begann ab 1902 in Burton-on-Trent mit der Produktion.
Bush's Baked Beans

Eine der beliebtesten Marken für Baked Beans in den USA ist Bush's, die seit 1904 Lebensmittel in Dosen konserviert. 1969 brachte das Unternehmen seine Bohnensorte heraus, die von Kathleen Bush – der Schwiegertochter einer der Mitbegründer – entwickelt wurde. Alles, was über die Zutaten feststeht, ist, dass Bohnen, brauner Zucker und Speck enthalten sind. Die komplexe Mischung aus Gewürzen und Aromen bleibt ein Geheimnis, das das Unternehmen wohl hütet. Im Besucherzentrum der Firma in Tennessee wird das Rezeptbuch der Familie gut gesichert ausgestellt.
Hershey's Milchschokolade

Da Milchschokolade früher nur etwas für Reiche war (weil es schwierig war, frische Milch aufzubewahren), wollte der US-amerikanische Unternehmer Milton S. Hershey daraus eine Süßigkeit für jederman machen. Der gelernte Konditor verbrachte drei Jahre damit, zu experimentieren und seine Riegel zu perfektionieren, bevor er 1900 seinen Verkaufsschlager auf den Markt brachte. Die genauen Inhaltsstoffe sind noch immer streng geheim. Es wird allerdings vermutet, dass die Milch einer Lipolyse unterzogen wird, bei der Fett in Säuren aufgespaltet wird.
Heinz-Ketchup

Die weltweit beliebteste Gewürzsauce wurde 1876 von Henry J. Heinz kreiert, der seine eigenen Tomaten anbaute. 1908 war der deutsch-amerikanische Unternehmer offiziell der „weltgrößte Tomatenproduzent“ und sein Erfolg wurde immer größer. 1936 startete Heinz sogar sein eigenes Zuchtprogramm, um nur die besten Zutaten für seinen Ketchup zu haben. Darin enthalten sind natürlich Tomaten, Essig, Zucker und Salz sowie eine „besondere Mischung aus Gewürzen und Aromen“, die mit Sicherheit verantwortlich für den Suchtfaktor ist.
Pastéis de Nata

In vielen Konditoreien finden sich inzwischen Portugals berühmte Pudding-Törtchen. Die „echten“ stammen allerdings aus der Konditorei Pastéis de Belém in der Nähe des Klosters Jerónimos bei Lissabon. Die Törtchen wurden ursprünglichen von Mönchen erfunden und von 1837 an in der benachbarten Manufaktur nach Originalrezept gebacken. Das Geheimrezept wurde über Generationen weitergegeben und noch heute entsteht jedes Pastel von Hand nach traditionellen Methoden.
Butterbier

Als Universal Parks & Resorts die „Zauberwelt von Harry Potter“ eröffnete, musste ein Rezept für Butterbier her. Koch Steve Jayson und Unternehmensvize Ric Florell brauchten drei Jahre, um die endgültige Zubereitung zu erarbeiten, die jetzt ein streng gehütetes Geheimnis ist. Autorin J.K. Rowling beschreibt den Geschmack des Getränks in ihren Büchern nicht wirklich, sodass dies eine schwierige Aufgabe war. Die Zutaten sind unbekannt, allerdings kommt das Produkt ohne Milch aus und schmeckt nach Cream Soda mit Karamell.
KFC-Hähnchen

Der ganze Stolz von KFC ist das Rezept aus elf Kräutern und Gewürzen für das bekannte Fried Chicken, das der Fast-Food-Kette ihren Namen gab. Erfinder Colonel Sanders servierte bereits vor der Gründung seiner ersten KFC-Filiale 1952 in Utah frittiertes Hähnchen in seinem Café in Kentucky. 2017 behauptete die Zeitung „Chicago Tribune“, das Geheimnis gelüftet zu haben, als Sanders Neffe einem Reporter versehentlich ein Album mit den Zutaten zeigte. KFC bestreitet jedoch, dass es sich hierbei um das richtige Rezept gehandelt habe. Vielleicht werden wir die wahren Zutaten nie erfahren.
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Thorner Lebkuchen

Die frühere preußische Stadt Thorn, heute Toruń in Polen, ist die wahre Hauptstadt des Lebkuchens. Jeder Bäcker und jedes Kloster hatte seit dem 13. Jahrhundert sein eigenes Geheimrezept für die Gewürzkekse. Ab 1556 war es den Thornern allerdings erlaubt, ihre Rezepte mit den Nürnbergern zu teilen. Daraufhin wurden beide Städte für ihre Lebkuchen bekannt und perfektionierten im Laufe der Zeit ihre Zutatenlisten. In Thorn wird noch heute nach Originalüberlieferung gebacken. Zu den Zutaten zählen besondere Gewürze, darunter Ingwer, Nelken, Zimt und Kardamom.
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