Slowcooking: Das sind die häufigsten Fehler beim Schongaren
In Ruhe zum Gericht

Der Schongarer – oder auch neudeutsch Slow Cooker genannt – ist ein fantastisches Küchenwerkzeug, mit dem sich mit Niedrigtemperatur und sanft gegart köstliche Gerichte zaubern lassen. Morgens gibt man einfach alle Zutaten wie Fleisch und Gemüse in den elektrischen Schmortopf, drückt ein paar Knöpfe und am Abend ist dann der deftige Eintopf oder der schmackhafte Auflauf fertig. Klingt einfach und ist es auch. Trotzdem aber können kleine oder große Fehler das Essen ruinieren und sogar ungenießbar machen. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir im Folgenden die besten Handhabungstipps aufgelistet.
Zu häufiges Deckelheben

Gehören Sie auch zu denen, die beim Kochen gern mal in die Töpfe schauen? Beim Slow Cooker sollten Sie den Deckel besser nicht öffnen. Es sei denn, das Rezept verlangt es und Sie müssen zum Beispiel eine Zutat hinzufügen. Durch ständiges Deckelheben verdampft mehr Flüssigkeit und die Temperatur im Topf verändert sich. Das verlängert nur den Garprozess.
Zu viel Flüssigkeit

In einem Schongarer verdampft eigentlich so gut wie nichts. Bei der Zugabe von zu viel Flüssigkeit bildet sich Kondenswasser, das tröpfchenweise vom Deckel zurück in den Topf fällt und das Gericht verwässert. Wer lieber knackiges Gemüse mag, sollte vor dem Kochen bereits überschüssige Flüssigkeit abschöpfen.
Alkohol nicht reduzieren

Für viele weinhaltige Rezepte wird ein Schongarer nicht heiß genug, um den Alkohol zum Verdunsten zu bringen. Um einen zu alkoholhaltigen Geschmack zu vermeiden, können Sie den Wein vorab auf dem Herd reduzieren und ihn erst dann in den Slow Cooker geben.
Milchprodukte gerinnen

Sahne oder Joghurt gerinnen bei langen Kochzeiten, weil sich das Fett von der Molke trennt. Milchprodukte, aber auch Kokosmilch und Kokosnusscreme, sollten Sie daher erst rund 30 Minuten vor Ende des Kochvorgangs hinzufügen. Trotzdem bleibt genügend Zeit, um die Milchprodukte zu erwärmen.
Fleisch nicht anbraten

Einige der neueren Schongarer verfügen über eine Bräunungs- oder Anbratfunktion, ältere Modelle möglicherweise nicht. Bräunen gibt dem Fleisch mehr Konsistenz, Farbe und Geschmack. Also denken Sie daran, das Fleisch zuerst bei starker Hitze anzubraten, egal ob Sie auf dem Herd kochen oder Ihren Schongarer verwenden.
Gerät überfüllen

Wenn Sie gleichmäßig gegarte Speisen und eine saubere Küche wünschen, packen Sie Ihren Slow Cooker nicht zu voll. Fleisch und Gemüse produzieren während des Kochvorganges zusätzliche Flüssigkeit. Berücksichtigen Sie das bei der Wahl der Topfgröße.
An Kräutern sparen

Besonders bei Rezepten, die nicht speziell für den Slow Cooker geschrieben wurden, können die Aromen der verwendeten Kräuter verloren gehen. Fügen Sie in diesem Fall zusätzlich nochmal die Hälfte der in Ihrer Anleitung angegebenen Menge hinzu. Wenn beispielsweise das Rezept nach einem Esslöffel Oregano verlangt, fügen Sie einen weiteren halben Esslöffel hinzu.
Matschiges Gemüse

Empfindlicheres Gemüse wie Zucchini, Pilze oder Gartenbohnen, das auf dem Herd gekocht relativ schnell gar ist, sollte erst ca. 30 Minuten vor Ende der Kochzeit dem Slow Cooker beigefügt werden. Sonst verkocht die Pflanzenkost sehr schnell zu einem Gemüsebrei.
Verkochtes Essen

Matschiges Essen aus dem Schongarer kann gleich mehrere Gründe haben. Vergessen Sie zuallererst nicht, den Timer am Gerät exakt einzustellen. Es könnte aber auch an zu viel Flüssigkeit oder aber an Ihrem gewählten Rezept liegen. Einige Gerichte für den Slow Cooker müssen erst eine gewisse Zeit auf niedriger Stufe garen, bevor auf hohe Stufe gestellt wird. Das macht das Fleisch zarter und beschleunigt den Garprozess für weniger dichtere Zutaten. Möglicherweise müssen Sie für die ideale Einstellung etwas experimentieren, aber im Allgemeinen gilt: Je langsamer gekocht wird, desto besser. Und bei zu hohen Temperaturen wird das Gericht zu trocken.
Ungleichmäßiges Kochen

Für ein harmonisches und gleichmäßig gegartes Kochergebnis sollten Sie die verwendeten Lebensmittel in der richtigen Reihenfolge in den Topf schichten. Wurzelgemüse sollte zum Beispiel vor dem Fleisch eingefüllt werden, das so den unten liegenden Karotten, Sellerie und Co. noch mehr Aroma und Geschmack verleiht.
Fehlender Geschmack

Wenn Sie zu viel in den Slow Cooker geben, wird das Essen eher gedämpft, wässrig und schmeckt meist fad. In der Regel sollte ein Schongarer mindestens bis zur Hälfte, aber nicht mehr als Zweidrittel befüllt sein.
Hartes und zähes Fleisch

Sie haben sich auf ein zart schmelzendes, langsam gegartes Stück Fleisch gefreut? Doch was aus dem Topf kommt, ist zäh wie Leder? Dann haben Sie das Fleisch höchstwahrscheinlich zu kurz auf zu hoher Temperatur gekocht. Denken Sie daran – langsam ist beim Schongaren das Gebot der Stunde.
Zähe Hühnerhaut

Wenn Sie ein zart-saftiges Hähnchen mit gleichzeitig knuspriger Haut essen wollen, werden Sie um den Backofen oder Grill nicht drum herumkommen. Denn das kann der Slow Cooker nicht leisten. Sie können also entweder die Haut vom Vogel vor dem Garvorgang entfernen und sie separat in einem Backofen kross braten oder Sie schieben das Hähnchen nach dem Garen noch in den Grill für ein knuspriges Finish.
Keine Röstaromen

Wenn Sie den süßlichen Geschmack von gerösteten Zwiebeln lieben, sollten Sie diese vorab in einer Pfanne anbraten und erst dann in den Schongarer geben. Das Anrösten von Gemüse oder Fleisch gibt dem Gericht nicht nur ein anderes Aroma, sondern auch eine kräftigere Farbe.
Ständig verkochtes Essen

Wenn all Ihre Gerichte verkocht aus dem Schongarer kommen, arbeitet Ihr Gerät sehr wahrscheinlich mit einer zu hohen Temperatur. Ein stellenweises Überhitzen kommt auch bei herkömmlichen Backöfen vor. Experimentieren Sie. Stellen Sie Ihren Slow Cooker auf eine niedrigere Temperatur als im Rezept angegeben ein. Das sollte das Problem lösen.
Fettschicht entsteht

Generell ist der Slow Cooker ja bekannt für die einfache Zubereitung von gesunden Rezepten. Damit diese auch schlank gelingen, sollten Sie beispielsweise das Fleisch vorab von unnötigem Fett befreien, bevor Sie es in den Schongarer geben. Sie können aber auch nach dem Kochvorgang das oben schwimmende Fett abschöpfen.
Trockenes Fleisch

Es gibt vier Gründe, warum Gerichte und besonders die mit Fleisch zu trocken aus dem Slow Cooker kommen. Entweder Sie haben den Garer auf eine zu hohe Temperatur oder auf eine zu lange Kochzeit eingestellt, einen für das Rezept zu großen Topf gewählt oder gleich alle drei Fehler auf einmal gemacht.
Durchgeweichte Panade

Da beim Garvorgang Kondenswasser oder Dampf, der sich am Deckel sammelt, heruntertropfen kann, sollten Sie die Deckelinnenseite des Slow Cookers mit zwei Lagen Küchenpapier auskleiden. So ersparen Sie sich unansehnlich matschige Panaden oder Käsekrusten. Wechseln Sie das Tuch, wenn es während des Kochens zu nass wird. Alternativ können Sie das Fleisch oder Gemüse auch nachträglich panieren oder mit Käse bestreuen. Und es dann im Backofen, in der Pfanne oder auf dem heißen Grill knusprig bräunen. Auf diese Weise erhalten Sie eine bessere Konsistenz.
Falsches Fleisch auswählen

Filet und Roastbeef sollten Sie sich für den Grill aufheben. Das teure Kurzbratfleisch ist für den Slow Cooker zu schade. Das Wunderbare am Schongaren ist es ja gerade, dass günstigere Fleischstücke wie Rindsschulter, Beinscheiben oder Hähnchenkeulen durch die lange und langsame Kochzeit butterzart werden. Steakfleisch würde trocken und zäh werden.
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Dünne Soße

Ein Zuviel an Flüssigkeit verwässert nicht nur das gesamte Gericht, sondern meist auch den Geschmack. Sie sollten beim Kochen also daran denken, dass Gemüse wie Fleisch ihre Säfte abgeben. Diese Flüssigkeit sammelt sich an der Deckelinnenseite und tropft zurück auf die Speise. Falls die Soße zu wässrig wird, würzen Sie nach und binden Sie mit Speisestärke ab. Sie können das Fleisch natürlich auch vor dem Kochvorgang mit Mehl bestäuben, um einen sämigeren Bratensaft zu erzielen.
Falsche Rezeptanwendung

Wenn Sie ein klassisches Slow-Cooking-Rezept für den Backofen in Ihrem Schongarer zubereiten möchten, sollten Sie die Flüssigkeitszugabe um etwa die Hälfte reduzieren. Sonst droht Wassersuppe. Wenn Sie noch nicht mit Ihrem Gerät vertraut sind, sollten Sie sich am Anfang auf spezielle Schongarer-Rezepte konzentrieren.
Ungleichmäßig gegartes Kochergebnis

Bei einem nicht gleichmäßigem Garergebnis wurden die Zutaten höchstwahrscheinlich nicht gleichmäßig in den Topf geschichtet. Oder die Ingredienzien waren nicht ausreichend mit Flüssigkeit bedeckt.
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Frische Kräuter zu früh hinzugeben

Gerade frische Kräuter verlieren ihren fein-aromatischen Geschmack, wenn sie zu früh in den Kochtopf kommen. Geben Sie Basilikum, Schnittlauch und Co. also erst zum Gericht, wenn es fertig gegart ist. Einzige Ausnahme: Bouquet Garni. Das Kräutersträußchen aus Lorbeerblättern, Thymian und Petersilienstielen wird mitgekocht und entfaltet sein Aroma erst im Laufe der Garzeit. Am Ende wird das Bündel wieder entfernt.
Nudelpampe

Nicht alle Lebensmittel gelingen perfekt in einem Slow Cooker. Fischfilets und Pasta zerfallen gerne. Beim Kochen eines Nudelgerichts sollten Sie die Pasta auf dem Herd al dente kochen und die abgeschreckte Pasta dann in den Slow Cooker zur Sauce geben.
An Öl sparen

Gerade, wenn Sie einen Slow Cooker ohne herausnehmbare Innenseiten besitzen, macht sich das schonende Garen spätestens beim Reinigen hartnäckiger Essensreste und Flecken negativ bemerkbar. Um den Abwasch zu erleichtern, fetten Sie Ihren Topf entweder mit Sprühöl oder in Öl getränktes Küchenpapier ein. Diese Art der Beschichtung verhindert nicht nur das Anhaften, sondern schützt auch ihr Gerät.
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