Restaurantvergleich: So sehr weichen die Preise in Europa voneinander ab
Europäisches Städte-Ranking für Feinschmecker

Gehören Sie auch zu jenen, die zumindest einmal im Leben jedes klassische Gericht der Welt probieren wollen? Dann haben wir eine gute Nachricht für Sie: Sie müssen nicht immer ein Vermögen ausgeben. Die schlechte ist: Einige Städte kosten dafür ordentlich, ganz egal ob Sie im Drei-Sterne-Restaurant mit makelloser weißer Tischdecke speisen oder lässig an der Theke. Wir haben für Sie – basierend auf den Daten der Ferienvermietungs-Plattform Holidu – eine Liste der günstigsten und teuersten Foodie-Hotspots Europas zusammengestellt. Grundlage waren jeweils der Preis eines Drei-Gänge-Menüs für zwei Personen im mittleren Segment, sowie einer Flasche Wein im Supermarkt.
Die teuersten Foodie-Städte Europas

Wenn die Lebenskosten hoch sind, sind das gemeinhin auch die Restaurantpreise. Egal, ob Sie unabhängig vom Preis an den besten Orten der Welt essen oder bewusst eine allzu hohe Rechnung vermeiden möchten: Hier finden Sie die zehn teuersten Städte für Feinschmecker.
10. Platz: Paris, Frankeich

In Paris werden Sie nicht unbedingt günstig, aber definitiv gut essen. Boulangeries (Bäckereien), Straßencafés sowie die berühmte französische Haute Cuisine sorgen dafür, dass Paris-Besucher – auch – ihre kulinarischen Träume ausleben können. Eine Flasche Wein im Geschäft kommt auf rund 8 Euro – mehr als anderswo in Europa. Aber, mal ehrlich, was wäre eine Reise in die Stadt der Liebe ohne ein gutes Glas Rebensaft (oder auch mehrere)?
9. Platz: Stockholm, Schweden

Schweden hat das Konzept „fika“ – eine genussvolle Pause mit Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien – erfunden. Da verwundert es wenig, dass Stockholm in gemütlicher Atmosphäre kulinarisch einiges zu bieten hat, vorausgesetzt, man hat das notwendige Kleingeld. Die schwedische Hauptstadt ist bekannt für ihre schicken, minimalistischen Cafés, die Sie unbedingt besuchen sollten – am besten probieren Sie jeden Tag ein anderes. Ein Cappuccino kommt auf knapp vier Euro. Wir empfehlen dazu eine traditionelle Zimtschnecke („Kanelbulle“).
8. Platz: Dublin, Irland

In der Stadt, die für ihr Bier bekannt ist, ist ein Pint mit knapp sechs Euro nicht billig. Doch was tut man nicht alles für ein Original-Guinness oder ein anderes irisches Craft-Bier? Wofür Sie sich auch entscheiden, die klassischen Pub-Gerichte schmecken immer dazu. Trauen Sie sich aber auch mal in eine Weinbar, um die lokalen Leckereien und regionalen Produkte zu testen.
7. Platz: London, Großbritannien

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die besten britischen Gerichte kulinarische Anleihen aus der ganzen Welt genommen haben. Und nirgendwo auf der Insel können Sie mehr davon probieren als in der Hauptstadt. Sicher, ein Essen für zwei in einem Londoner Restaurant kostet schnell mal gut 70 Euro. Dafür bekommen Sie aber auch einiges geboten, egal ob Sie sich für einen klassischen Braten oder ein leckeres Curry entscheiden. Günstiger – aber ebenso gut – isst es sich auf einem Straßenmarkt.
6. Platz: Helsinki, Finnland

Wenn Sie es im Oktober nach Finnland schaffen, empfehlen wir Ihnen Helsinkis jährliches Hering-Festival. Dort können Sie sich nach Herzenslust durch die beliebtesten lokalen Fänge der Region kosten. Das ganze Jahr über finden Sie Spezialitäten wie Kaviar, Rentierfleisch und Pistazienkuchen in den gehobenen Restaurants der Stadt. Und wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie immer auf ein perfekt gegrilltes Würstchen in einem der legereren Lokale zurückgreifen. Ein Drei-Gänge-Menü für zwei in einem Mittelklasse-Restaurant kostet rund 80 Euro.
5. Platz: Kopenhagen, Dänemark

Die unwiderstehliche lokale Delikatesse Smørrebrød ist in gehobenen Restaurants nicht günstig, aber zum Glück gibt es die belegten Schwarzbrote auch anderswo. Sie werden in so gut wie jedem Lokal angeboten. Profis entscheiden sich für die Variante mit Lachs oder frisch gebratenen „Frikadeller“ (dänische Fleischbällchen). Eine Flasche Wein schlägt mit rund zehn Euro aufs Budget.
4. Platz: Reykjavik, Island

Wer in Island auf die Jagd nach den Nordlichtern geht und zwischendurch in heißen Quellen badet, benötigt zwischendurch einen Energieschub, sprich, ein kulinarisches Verwöhnprogramm. Ein Drei-Gänge-Menü ist mit durchschnittlich 96 Euro allerdings nicht eben ein Schnäppchen. Alkohol ist oft noch teurer. Natürlich, im Urlaub kann man sich auch mal etwas gönnen. Für diesen Fall raten wir zu Fisch, Lamm oder einem köstlichen nordischen Mokka in einem der entzückenden Cafés der Stadt.
3. Platz: Zürich, Schweiz

Auf der Suche nach dem besten Raclette heißt es in der Schweiz schon mal etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Zürich ist eine teure Stadt. Da kommt ein Menü für zwei schon mal auf knapp 117 Euro. Der Mix aus Haute Cuisine und gehobener Küche im Stil der alten europäischen Grand Cafés wird es Ihnen jedoch nicht schwer machen, ein Menü zu finden, das mit einigen der besten Restaurants in Europa mithalten kann.
2. Platz: Genf, Schweiz

In Genf überlegt man es sich schon zweimal, ob man wirklich mehr als nur ein Bier bestellen möchte – kein Wunder bei Preisen um die sieben Euro. Schweizer Spezialitäten wie Fondue kosten dann nochmal mehr – dafür werden sie aber mit besonders hochwertigem Käse zubereitet. Und dann ist da natürlich noch das leichte, luftige und süße Schweizer Baiser, das Sie unbedingt probieren sollten.
1. Platz: Oslo, Norwegen

Oslo gilt nicht nur als die teuerste Foodie-Stadt Europas, sondern sogar der ganzen Welt. Ein Abendessen für zwei schlägt hier im Schnitt mit 99 Euro zu Buche. Das mag angesichts so manchem anderen Land auf dieser Liste nicht wesentlich teurer erscheinen, doch warten Sie ab, bis Sie den Preis für den Begleitwein serviert bekommen. Die Qualität der Zutaten ist in Norwegen herausragend. Frischer Lachs und Kabeljau – müssen wir noch mehr sagen? Oslo ist auch ein Paradebeispiel für nachhaltige Ernährung und die Verwendung lokaler Zutaten.
Die günstigsten Foodie-Städte Europas

Und nun zum anderen Ende des Spektrums. In den folgenden Ländern können Sie für wenig Geld fürstlich speisen, egal ob Sie Rucksacktourist sind oder einfach manchmal ein Schnäppchen mögen. Von Kroatien bis Portugal – hier finden Sie zehn günstige Städte für Ihren nächsten Foodie-Urlaub.
10. Platz: Split, Kroatien

Direkt an der atemberaubenden Adria gelegen, sind in Split die offensichtliche kulinarische Hauptattraktion die Meeresfrüchte. Halten Sie nach Restaurants Ausschau, die den frischen Fang des Tages anbieten. Sie werden erstaunt sein, für wie wenig Geld Sie Fisch, Scampi und Tintenfisch genießen können. Kroatische Weine sind bei Kennern sehr beliebt – und bei Durchschnittspreisen von fünf Euro pro Flasche zudem erfreulich günstig.
9. Platz: Bukarest, Rumänien

Klassische Restaurants in Bukarest, oft in historischen Gebäuden mit Buntglasfenstern und bemalten Decken, locken mit traditionellen Gerichten wie Sarmale (gefüllte Kohlrouladen) und modernen Bar-Snacks wie Pommes mit süßem Chili, Knoblauch und Dill. Ein Drei-Gänge-Menü für zwei gibt es zu einem Durchschnittspreis von rund 32 Euro.
8. Platz: Warschau, Polen

Kein Urlaub in Warschau kommt ohne „Pierogi“ aus. Probieren Sie die traditionelle Piroggen-Teigtasche, deren Zubereitung über Generationen weitergegeben wird. Moderne Interpretationen des kulinarischen Klassikers werden in den hippen In-Lokalen der Stadt serviert. Zur Mahlzeit darf ein Schluck polnischer Wodka oder Wein nicht fehlen. Im Geschäft gibt es letzteren für gut fünf Euro pro Flasche.
7. Platz: Porto, Portugal

Dank seiner Küstenlage und der Nähe zum Douro-Tal sind in Porto außergewöhnliche Meeresfrüchte und Weine omnipräsent. In den unzähligen Lokalen werden zur Flasche Wein kleine Häppchen gereicht. Lust auf ein kulinarisches Date? Ein Drei-Gänge-Menü für zwei kostet im Schnitt 36,50 Euro. Und was könnte romantischer sein als ein gemütliches Abendessen mit Rotwein und frischem Fisch?
6. Platz: Prag, Tschechien

Es gibt gute Gründe, warum Rucksacktouristen aus der ganzen Welt in die tschechische Hauptstadt strömen. Hier ist das Essen günstig, die Portionen groß – und das Bier extrem günstig (1,80 Euro). Aber auch Fans der gehobenen Küche werden sich hier wohlfühlen. Die mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants der Stadt servieren oft exzellent zubereitete, lokale Fleischgerichte wie Ente und Wild.
5. Platz: Zagreb, Kroatien

Zagreb ist ein Paradies für Feinschmecker. Hier finden Sie Meeresfrüchte, die quasi direkt von der Küste auf den Teller kommen. Und Köche, die traditionellen Rezepten einen modernen Touch verleihen. Denken Sie etwa an Garnelenrisotto, Ente, Steak und Lungić (ein traditionelles Schweinefleischgericht). Auch der kroatische Wein ist eine Erwähnung wert. Im Schnitt bezahlen Sie dafür etwas über fünf Euro pro Flasche.
4. Platz: Krakau, Polen

Ja, polnischer Wodka ist legendär, doch auch Krakaus Craft-Bier-Szene ist nicht zu vernachlässigen – ein kühles Bier kommt im Schnitt auf etwas über zwei Euro. Die Brauereien bieten im Fass gereifte, geräucherte und klassische Biere an, die hervorragend zu polnischen Klassikern wie den erwähnten Pierogi, herzhaften Pfannkuchen und sogar der landestypisch zubereiteten Krakau-Ente schmecken.
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3. Platz: Sofia, Bulgarien

Die Stadt an der Seidenstraße hat sich kulinarische Einflüsse aus dem Balkan, dem Nahen Osten, dem Mittelmeerraum und Asien zunutze gemacht. Hier finden Sie gewürztes Grillfleisch, Pasta, bulgarischen Wein und den bekannten Rakia, den Nationallikör des Landes. Ein Drei-Gänge-Menü für zwei ist für rund 31 Euro zu haben – da freut sich das Portemonnaie!
2. Platz: Budapest, Ungarn

Die ungarische Hauptstadt ist bekannt für ihre Ruinenbars mit schickem Interieur und erschwinglichen Getränken vom Fass (knapp zwei Euro für ein Bier). Dazu beeindruckt Budapests Speisekarte: Traditionelles Gulasch und Würstchen findet man hier ebenso wie die kreative Hipster-Küche. Das süße Highlight sind die köstlichen Kürtőskalács (Kaminkuchen). Sie werden über Holzkohle geröstet und mit Butter und Zimtzucker überzogen – der perfekte Snack, wenn Sie durch die Stadt schlendern.
1. Platz: Belgrad, Serbien

Klassische Balkangerichte wie Ćevapi (gegrillte Hackfleischröllchen), gefülltes Gebäck und der bekannte, würzige Ajvar-Aufstrich (aus Paprika, Auberginen und Knoblauch) gibt es in Belgrad an jeder Ecke. Aber übersehen Sie nicht die ausgefalleneren Restaurants der pulsierenden Stadt. Lassen Sie sich Bar-Snacks und Häppchen auf einem Hausboot, in einem Theater mit Samtvorhängen oder einem XXL-Lagerhaus servieren. Und das für nicht einmal 30 Euro für zwei Personen.
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