Ranking: Das sind die 25 schönsten Traditionsrestaurants in Europa
Europas geschichtsträchtige Lokale in Bildern

Das Auge isst ja bekanntlich mit. Eine Redewendung, die sich nicht nur auf hübsch präsentierte Speisen beziehen muss, sondern auch schon mal über den Tellerrand hinausgehen gehen kann. Von königlich geschmückten Speisesälen über Brasserien mit einst original bemalten Deckenfresken bis hin zu mittelalterlichen Bierschänken: Sehen Sie hier die 25 schönsten historischen Restaurants Europas.
Anmerkung: Unsere Rangliste basiert auf der anhaltenden Beliebtheit dieser historischen Lokale sowie auf den Meinungen unseres weitgereisten (und immer hungrigen!) Teams. Die Liste ist daher subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Adaptiert von Martina Horrobin und Jasmin Moore
Platz 25: La Campana, Rom, Italien

Das älteste Restaurant Roms wurde 1518 als Gasthaus für die „forestieri“ – auswärtige Besucher – eröffnet und war in den 1960er-Jahren einer der Lieblingsorte von Regisseur Federico Fellini. Glanz und Glamour sucht man im La Campana vergeblich, findet dafür aber hervorragende traditionelle römische Gerichte. Und es liegt nur einen Spaziergang von der Piazza Navona und dem Pantheon entfernt. Am bodenständigen Interieur im zeitlos-typischen Osteria-Chic-Stil hat sich seit Urzeiten wenig geändert.
Platz 24: Haci Abdullah, Istanbul, Türkei

Die Schaufensterauslage des Haci Abdullah bietet einen Vorgeschmack darauf, was Gäste erwartet: Reihen von Gläsern mit eingemachtem Gemüse, Essiggurken, Kichererbsen, Oliven und Trockenfrüchten, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch in traditionellen Gerichten wie Keskek-Fleischeintopf und Sara (Kohlblattrollen) verwendet werden. Das Lokal wurde 1888 eröffnet und ist für seine authentische Küche und seine wunderschöne Glaskuppel bekannt.
Platz 23: Zur Letzten Instanz, Berlin, Deutschland

Zur Letzten Instanz ist das älteste Restaurant Berlins. Ein ehemaliger Reitknecht des Kurfürsten soll 1621 in diesem historischen Bürgerhaus eine Trinkstube eröffnet und so die gastronomische Tradition begonnen haben. Noch heute erinnern Details wie die barocke Treppe oder der Ziegelfußboden an die gute alte Zeit. Und an dem geschichtsträchtigen Kachelofen hat sich angeblich schon Napoleon die Hände gewärmt. Aber auch famose Gäste der Neuzeit haben hier auf den einfachen Holzstühlen Platz genommen und saisonal-regionale deutsche Küchenklassiker probiert, zum Beispiel die Hollywood-Stars Jack Nicholson, Eva Mendes, Jake Gyllenhaal und Liam Hemsworth.
Platz 22: Brasserie Georges, Lyon, Frankreich

Das Interieur der Brasserie Georges versprüht den Charme einer großen Bahnhofshalle aus den 1930er-Jahren. Und zufälligerweise befindet sich das Lokal auch direkt hinter dem Lyoner Hauptbahnhof Perrache. Die Speisesäle im Art-déco-Stil sind alle gleichermaßen zeitlos elegant mit roten Kunstlederbänken, Bronzestatuen und alten Postern an den Wänden ausgestattet. Das Restaurant, das 1836 als Bierstube eröffnet wurde, serviert deftige Lyoner Küche und Craft-Bier.
Platz 21: Ristorante Buca San Giovanni, Florenz, Italien

1882 zog das Restaurant Buca San Giovanni in ein altes Kirchengebäude aus dem 14. Jahrhundert. Die Sakristei soll einst für geheime Treffen einer mysteriösen mittelalterlichen Freimaurergruppe namens „Rosa Croce“ (Rosenkreuz) genutzt worden sein. Auch heute noch trifft man den einen oder anderen illustren Gast, der sich – unter dem wachsamen Blick frommer Statuen – klassische toskanische Gerichte schmecken lässt.
Platz 20: Restaurant u Malířů 1543, Prag, Tschechien

Die Geschichte dieses an den Wall einer Malteserkirche und eines Malteserklosters gebaute Haus geht Jahrhunderte zurück. 1543 kaufte es der Maler Šic. Fortan war das Haus als u Malířů – zu Deutsch: „bei den Malern“ – bekannt. Nach einigen Umbauten und Besitzerwechseln avancierte es im frühen 19. Jahrhundert zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler, die für ihren Wein gern auch mal mit einer Wandmalerei bezahlten. Heute serviert das exquisite Restaurant in seinem stimmungsvollen Speisesaal mit Gewölbedecken und prachtvollen Fresken klassische französisch-böhmische Küche.
Platz 19: Café de Flore, Paris, Frankreich

Das Café de Flore wurde angeblich 1887 eröffnet und war lange Zeit ein Treffpunkt für bekannte Schriftsteller, wie André Breton, Simone de Beauvoir, Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald. Aber auch Berühmtheiten wie Brigitte Bardot, Kate Moss und Karl Lagerfeld wurden hier schon gesichtet. Die schicke Einrichtung mit holzvertäfelten Wänden, gefliesten Böden und hellbraunen Ledersesseln wird durch eine Speisekarte mit Bistro-Klassikern wie französischer Zwiebelsuppe, Club-Sandwiches und Omelettes ergänzt.
Platz 18: Zum Franziskaner, Stockholm, Schweden

Die faszinierende Geschichte vom Zum Franziskaner geht bis ins Jahr 1421 zurück und ist angeblich ein Relikt deutscher Mönche, die den Bierkeller in die schwedische Hauptstadt gebracht haben. Das Gasthaus hat seitdem viele Umgestaltungen erlebt. Seit 1910 steht es aber in dem jetzigen Gebäude an der Stockholmer Uferpromenade Skeppsbron. Die rustikale Stube lockt mit deutschem Bier vom Fass und typischen schwedischen Gerichten. Die holzvertäfelten Wände und Regale mit alten Bierkrügen tragen zum gemütlichen Charme bei.
Platz 17: Old Commercial Room, Hamburg, Deutschland

Das Old Commercial Room besteht schon seit 1795 im Herzen Hamburgs direkt gegenüber der St. Michaelis Kirche. Die Liste der Berühmtheiten, die in dem Traditionshaus bewirtet wurden, ist lang. Und bunt: von Künstlern wie Andy Warhol und Musikern wie Sting über Schauspieler wie George Clooney bis zu Politikern wie Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori. Das Interieur des Kult-Restaurants erinnert an eine alte englische Kneipe – mit viel Mahagoni und Messing sowie Wänden mit Bildern all der Promis, die hier schon einmal zu Gast waren. Die Speisekarte ist bodenständig und konzentriert sich auf regionale Spezialitäten wie traditionellen Hamburger Labskaus und eingelegten Hering.
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Platz 16: Blackfriars, Newcastle upon Tyne, England

Die Dominikaner wurden im England des 13. Jahrhunderts wegen ihrer schwarzen Kutten auch „Blackfriars“ genannt. Das vielleicht älteste Restaurant des Landes diente dem mittelalterlichen Kloster in Newcastle upon Tyne als Refektorium für seine Mönche. Seit 2001 serviert das Blackfriars jedoch gehobene Pub-Kost. Den Bankettsaal nutzte 1334 sogar schon König Edward III. zum Empfang des schottischen Thronanwärters Edward Balliol. Wie der Rest des Restaurants bleibt der Saal mit dunklem Holz, Kronleuchtern und kunstvollen Wandverkleidungen seinem mittelalterlichen Ambiente treu.
Platz 15: La Couronne, Rouen, Frankreich

Das klassische Gasthaus La Couronne soll das älteste noch betriebene Gasthaus Frankreichs sein: Seine Gründung geht laut Pergamenturkunden auf das Jahr 1345 zurück. Das ist auch an jeder Tischdecke und jedem Zentimeter der edlen Holzvertäfelung erkennbar. Im Laufe der Jahrhunderte nahmen so einige Berühmtheiten im Feinschmeckerlokal in Rouen Platz. Die Schauspielerin Brigette Bardot zum Beispiel, aber auch der surrealistische Künstler Salvador Dalí, der ein Fan der Entenspezialität nach Rouener Art war. Den berühmten Gästen ist eine ganze Fotowand im rustikal eingerichteten Gasthaus gewidmet. Die Speisekarte verbindet die traditionelle Küche der Normandie mit moderner Kochkunst.
Platz 14: Café Majestic, Porto, Portugal

Das Café Majestic aus dem Jahr 1921 ist ein Juwel der Belle Époque mit verspiegelten Wänden und opulenter Einrichtung. Gäste können das charmante und elegante Ambiente beim Frühstück oder beim Nachmittagstee genießen. Auch das Tagesmenü mit Omeletts, Salaten und Pasta ist beliebt. Zu den Highlights der Speisekarte gehören das riesige Francesinha-Sandwich – gefüllt mit Fleisch, Käse und Spezialsoße – und der French Toast mit Trockenfrüchten.
Platz 13: The Ivy, London, England

Mittlerweile gibt es The Ivy-Restaurants auf der ganzen Welt, aber das Original ist wohl immer noch das beste und schönste. Es wurde 1917 zunächst als nicht lizenziertes italienisches Café gegründet und zog 1929 in die jetzigen größeren Räumlichkeiten um. Seitdem ist es ein Favorit unter den Theaterleuten (Noel Coward und Laurence Olivier waren Stammgäste). Das Interieur ist ein wahres Art-déco-Vergnügen und die Speisekarte brilliert mit beliebten klassisch-britischen Gerichten wie Shepherd's Pie, die mit asiatisch angehauchter Küche verfeinert werden.
Platz 12: Café de la Paix, Paris, Frankreich

Das legendäre Café de la Paix ist so typisch für Paris wie die kleinen Jazzbars und die Spaziergänge entlang der Seine. Seit 1862 serviert es ein klassisches Menü, das schon Berühmtheiten wie Schriftsteller Oscar Wilde und Émile Zola anzogen. Mit seiner prestigeträchtigen Lage an den Grands Boulevards und gegenüber der Opéra Garnier ist es ein besonderes Erlebnis, hier zu speisen oder auch nur einen Espresso zu trinken.
Platz 11: Café Imperial, Prag, Tschechien

Das Café Imperial gilt als einer der schönsten Orte Prags. Dieses Jugendstil-Juwel aus dem Jahr 1914 hat seine kunstvolle Dekoration mit Säulen im maurischen Stil und Keramikfliesenwänden bewahrt. Berühmt ist das Lokal für seine handverzierten Torten, von denen man unbedingt die mit Datteln gebackene Imperial-Torte probieren sollte. Außerdem gibt es Salate, Sandwiches, Suppen und deftigere Gerichte wie Wildlachs und Rindertartar.
Platz 10: Rules, London, England

Der Fischhändler Thomas Rule eröffnete 1798 in der schmalen Londoner Maiden Lane eine kleine Austernbar: das Rules. Laut eigenen Angaben – und der Gedenktafel am Lokaleingang – ist es das älteste Restaurant der britischen Hauptstadt. Auch heute noch werden hier die Schalentiere als Teil einer herzhaften, traditionellen Speisekarte serviert. Allerdings konzentriert sich die Küche mittlerweile auf klassisch britische Köstlichkeiten wie Wildgerichte und Pasteten. In dem herrlich ausgekleideten Speisesaal im edwardianischen Stil haben schon illustre Gäste wie Charles Dickens, H. G. Wells und Sir Laurence Olivier gesessen.
Platz 9: La Tour d’Argent, Paris, Frankreich

Diese edle Herberge von 1582 stand allen Adligen offen, die keine Lust auf die schmutzigen und verrufenen Schänken von damals hatten. Hier saß auch schon Heinrich IV. am Tisch. Die Küche ist klassisch französisch, eine besondere Spezialität ist die am Tisch zubereitete Jungente. Die perfekt angerichteten Speisen werden unter einer schönen Freskendecke mit Blick auf die Seine serviert. Angeblich wurde der berühmte Animationsfilm „Ratatouille“ vom La Tour d’Argent inspiriert.
Platz 8: New York Café, Budapest, Ungarn

Das New York Café in Budapest ist ein Meisterwerk im italienischen Renaissance-Stil und wurde 1894 eröffnet. Es war vor allem bei Schriftstellern und Intellektuellen beliebt, da in der oberen Galerie Zeitungen verlegt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel es und wurde ab den 1950er-Jahren unter dem Namen Hungária betrieben, bis es 2006 restauriert wurde und zu seiner alten Pracht (und dem alten Namen) zurückfand. Zu den Highlights der Speisekarte gehören rosa gebratene Ente, gegrillte Regenbogenforelle und die „New York Snack Selection“, bestehend aus einem Burger, Schokoladenkuchen und Limonade.
Platz 7: Wierzynek, Krakau, Polen

Die glamouröse Vergangenheit des Wierzynek geht mindestens bis ins Jahr 1364 zurück. Der wohlhabende Kaufmann Mikołaj Wierzynekan, nach dem das Restaurant auch benannt ist, veranstaltete ein episches 20-tägiges Fest, um die Hochzeit der Enkelin von König Kasimir dem Großen zu feiern. Auch heute noch ist der Besuch des Restaurants mit seinen kunstvollen Fresken, Buntglasfenstern und Ritterrüstungen ein Ereignis. Die Speisekarte ist den königlichen Wurzeln treu geblieben: Üppige Festmahle mit gebratenem Fleisch, Pasteten und Knödeln, die mit fantastischen Desserts abgerundet werden.
Platz 6: St. Peter Stiftskulinarium, Salzburg, Österreich

Nach eigenen Angaben serviert das St. Peter Stiftskulinarium bereits seit 1.200 Jahren Gaumenfreuden und Genussmomente in Salzburg. Das somit wohl älteste Restaurant Europas wurde im Jahr 803 erstmals urkundlich erwähnt und bot in den alten Mauern der Abtei St. Peter schon berühmten Gästen wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Clint Eastwood eine leckere Einkehrmöglichkeit. Heute serviert das Küchenteam in der Prälaten- sowie in der Bürgerstube traditionelle österreichische Hausmannskost sowie ein ausgefeiltes Brunch-Menü. Die prachtvolle barocke Ausstattung ist trotz mehrfacher Renovierungen erhalten geblieben.
Platz 5: Quattro Passi al Pescatore, Sardinien, Italien

Das Quattro Passi al Pescatore lockt seit seiner Eröffnung in der Küstenstadt Porto Cervo in den 1960er-Jahren die Reichen und Schönen an. Damals firmierte es noch unter dem Namen Il Pescatore. Auch nach der Renovierung hat das kultverdächtige Lokal mit seinem spektakulären Blick auf den Yachthafen seinen Charme nicht verloren. In der Küche wird mediterrane Spitzenküche für Meeresfrüchteliebhaber serviert, zum Beispiel Calamari, Hummer-Spaghetti und Austern.
Platz 4: Sobrino de Botín, Madrid, Spanien

Kurioserweise erheben so einige Lokale den Anspruch, das ältestes Restaurant der Welt zu sein. Das Sobrino de Botín in Madrid trägt den Titel aber ganz offiziell mit einem Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde. In dem spanischen Traditionslokal genießen die Gäste gebratenes Fleisch aus dem Holzofen, der schon seit der Eröffnung des Restaurants im Jahr 1725 in Betrieb ist. Der spanische Maler Francisco Goya soll hier mal gekellnert haben und auch Schriftsteller wie Ernest Hemingway speisten im Kellergewölbe bei Kerzenlicht.
Platz 3: The Witchery by the Castle, Edinburgh, Schottland

Der Name ist Programm: Das The Witchery by the Castle bekam seinen Namen dank der direkten Lage neben der Burg. Und wegen der zahlreichen Menschen, die dort im 16. und 17. Jahrhundert als Hexen verbrannt wurden. Das Restaurant im Barockstil wurde 1979 eröffnet und ist in einem Kaufmannshaus von 1595 untergebracht. Es verbindet opulentes Dekor wie ledergepolsterte Stühle mit originaler Eichenvertäfelung, Wandteppichen an den dicken Steinwänden und geschnitzten Holzverzierungen. Das Küchenteam serviert saisonale Köstlichkeiten wie schottisches Wild und Hummer.
Platz 2: Le Train Bleu, Paris, Frankreich

Das Le Train Bleu wurde anlässlich der Weltausstellung im Jahr 1900 erbaut und zählt noch heute zu den begehrtesten Restaurants in Paris. Und das nicht nur wegen der tadellosen französischen Küche mit Klassikern wie Steak Tartare und Foie gras. Das Juwel glänzt mit aufwändigen Fresken und vergoldeten Stuckdecken, von denen funkelnde Kronleuchter herabhängen. Die riesigen Bogenfenster geben den Blick auf die Seine frei. Das prachtvolle Restaurant im Bahnhof Paris-Gare-de-Lyon war ein Lieblingsrestaurant von Coco Chanel und Brigitte Bardot und zieht auch heute noch ein gut betuchtes und illustres Publikum an.
Platz 1: Caffè Florian, Venedig, Italien

Das venezianische Kaffeehaus Caffè Florian ist ein Wahrzeichen am Markusplatz und gilt als eines der ältesten Cafés Europas. Es wurde 1720 eröffnet und ist vor allem bei Touristen sehr beliebt. Schon von außen wirkt das Kaffeehaus durch die vielen Tische auf der Piazza einladend und beeindruckt mit seinen gewölbten, überdachten Fenstern. Das Interieur besticht durch rote Samtbänke, Stuckdecken, goldenen Spiegeln und Wandgemälden. Auf der Speisekarte stehen neben vielen Kaffeespezialitäten auch klassische italienische Brunch-Gerichte, leichte Mittagssnacks und köstliches Gebäck.
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